1901 - 1914
Die Töchterschule platze langsam aus allen Nähten und nach weiteren Umzügen wurde das heutige Gebäude des "Luisen" in Auftrag gegeben.
Der später weltbekannte Architekt Theodor Fischer wurde mit dem Neubau an der Luisenstraße 7 beauftragt. Im November 1899 wurden die Bauaufträge vergeben und am 02. Oktober 1901 zogen Schülerinnen und Lehrkräfte in das neue Gebäude ein. Das Gebäude sei "ebenso schön wie zweckmäßig" berichtet Schulleiter Winter im Juli 1902. Nur ein Turnsaal fehlte und so wurde der Turnunterricht im Lichthof gegeben.
In jenen Zeiten wurden auch die Stimmen immer lauter, die eine Reform der Mädchenbildung wünschten. Mädchen und Frauen sollte es ermöglicht werden ein Abitur abzulegen und ein Studium an der Universität zu beginnen. Grundsätzlich war es ab 1901 für Mädchen möglich als Externe das Abitur an Realgymnasien abzulegen. Am "Luisen" fand eine Änderung der Lehrpläne statt, aber noch kein Bestreben aus der Schule ein Gymnasium zu machen.
Erst am 08. November 1911 wurde am "Luisen" ein Gymnasialzweig eingerichtet. Die Lehrpläne wurden nun von der staatlichen Schulaufsicht vorgegeben. Das "Luisen" erhielt eine humanistische Abteilung, welche die erste für Mädchen in ganz Deutschland war. Später gab es einen neusprachlichen Zweig mit humanstischen Nebenkurs.
Folgende Fächer wurden damals u.a. unterrichtet: Latein, Englisch oder Griechisch, Deutsch, Französisch, Mathematik, Religion, Geographie, Geschichte. Handarbeiten, Stenographie, Gesang und Schulküche waren Wahlfächer.
Batrachtet man die folgenden Bilder, so sieht man viele Elemente, die wir auch heute noch im Schulhaus entdecken können.