1945 - 1949
Im September 1945 wurde der Unterricht am "Luisen" wieder aufgenommen, soweit das möglich war. 393 Schülerinnen wurden aufgenommen. Doch es gab weder einen verlässlichen Stundenplan noch feste Klassenzimmer.
Unterrichtet wurde dort, wo einigermaßen intakte Räume vorhanden waren. Schulbücher gab es nicht. In den zerstörten Räumen in der Luisenstraße hielt sich nur der Schulleiter und seine Sekretärin auf. Sie mussten Räume im Keller nutzen.
In sehr kalten Wintern wurde der Unterricht gekürzt, da nicht immer geheizt werden konnte. Man trug Mantel, Mütze und Schal im Klassenzimmer, während die Tinte zu Eis gefror. Teilweise wurden Ferien eingeführt und die Schülerinnen erschienen nur zum Appell, um Hausaufgaben abzugeben und neue entgegen zu nehmen. Dennoch empfanden die Schülerinnen es als Wohltat wieder lernen zu dürfen.
Der Wiederaufbau des "Luisen" begann 1947. Dass die Ruine des Gebäudes bis dahin nicht zerfiel, war dem Leiter der banachbarten Gewerbeschule zu verdanken. Er hatte seine Meisterschüler mit einer notdürftigen Stabilisierung beauftragt. Am 01. September 1949 konnten die Schülerinnen und Lehrkräfte schließlich zurückkehren.