Im Deutschunterricht streben wir am Luisengymnasium folgende Ziele an: Zum einen das Erlernen von Grundlagen unserer Muttersprache wie Grammatik und Rechtschreibung, zum anderen die frühzeitige Auseinandersetzung mit sachlichen und literarischen Texten. Im Laufe der Zeit erhalten unsere Schüler*innen einen Einblick in die deutsche Literatur, erwerben Wissen über verschiedene Textarten und über Möglichkeiten zu deren Analyse bzw. Interpretation. Von Beginn der Gymnasialzeit an erarbeiten wir im Fach Deutsch Fähigkeiten, von denen unsere Schüler*innen auch in den übrigen Fächern profitieren können (z.B. Recherche und Präsentationen). Darüber hinaus arbeiten wir kreativ mit Sprache und Literatur. Wir wollen das Fach Deutsch lebendig machen durch Theaterbesuche, Lyrikworkshops und weitere Aktionen. Ein Blick über den eigenen Tellerrand hinaus zeigt: Der Deutschunterricht ist eine wichtige Grundlage für andere Fächer.
Am Luisengymnasium wird Deutsch mit dem Lehrwerk „Deutschbuch“ (Cornelsen) unterrichtet.
Buchvorstellungen der besonderen Art gab es am 19.6.2024 in der großen Pause in der Aula des Luisengymnasiums zu bewundern. Die Klasse 10a stellte zusammen mit ihrer Deutschlehrerin Frau Vollmer ihr Buchprojekt "Books in Box" vor. Alle Schüler*innen der 10a hatten sich jeweils von einem Buchinhalt zur kreativen Gestaltung einer Box inspirieren lassen. Anhand dieser Boxen stellten sie anderen Luisenschüler*innen ihre Bücher vor und machten so Lust auf Lektüre. Hier ein paar Eindrücke...
Am 10. Mai 2024 wurde auf dem Münchner Königsplatz wieder an die Autor*innen erinnert, die ab 1933 in Deutschland verboten waren. Dieses Verbot begann am 10. Mai 1933 mit Bücherverbrennungen in deutschen Städten, in München auf dem Königsplatz. Seit 1996 findet daher dort die Aktion „München liest – aus verbrannten Büchern“ statt. Das Luisengymnasium war schon 1996 dabei und nahm auch in diesem Jahr wieder teil. Schüler*innen der 8a lasen gegen 13 Uhr das Gedicht „Kennst Du das Land, wo die Kanonen blühn?“ von Erich Kästner vor. Erich Kästner ist den Schüler*innen als Autor zahlreicher Kinderbücher bestens bekannt, war aber auch ein Autor, der für den Frieden eintrat und gegen die Nazis war. Das waren auch die anderen Autor*innen (u.a. Bertolt Brecht, Erich Maria Remarque, Oskar Maria Graf, Heinrich Mann, Anna Seghers), aus deren Werken am 10. Mai Münchner Bürger*innen, darunter bekannte Personen aus Politik und Kultur, auf dem Königsplatz vorlasen. Die Namen der Autor*innen finden sich am 10. Mai auf weißen Fähnchen, die im Rasen stecken. Mikrofon und Lesepult stehen hinter dem von Wolfram Kastner zu Beginn der Veranstaltung in den Rasen gebrannten Fleck. Es soll nämlich kein Gras über die Geschichte wachsen. In diesem Sinne haben auch die Schüler*innen der 8a dazu beigetragen, dass die von den Nazis verfemten Autor*innen nicht vergessen werden.
Am 9. Mai 2024 besuchte das W-Seminar „Gender im Film“ die Inszenierung „Andersens Erzählungen“ im Münchner Residenztheater. Nach zahlreichen interessanten Filmanalysen stand zum Abschluss des Seminars eine aktuelle Theateraufführung im Mittelpunkt. In „Andersens Erzählungen“ geht es um den bekannten dänischen Schriftsteller Hans Christian Andersen, der vermutlich aufgrund seiner unerfüllten Liebe zu seinem Jugendfreund Edvard das Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ (1837) schrieb. Die packende Geschichte frei nach Andersens Biographie, als Musiktheater von Philipp Stölzl mit hervorragenden Schauspieler*innen grandios inszeniert, löst in München zur Zeit sehr große Begeisterung aus, auch bei den Schüler*innen des W-Seminars. Die tragische Liebesgeschichte, die auf spannende Weise zwischen Märchenwelt und bürgerlicher Welt des 19. Jahrhunderts hin- und herwechselt, gepaart mit einem großartigen Bühnenbild und untermalt mit viel Musik, ist absolut sehenswert. Ein Theaterabend, wie man ihn selten erlebt!
Schüler*innen der Q12 nahmen das Kafka-Jahr zum Anlass, um am 5.3.2024 im Residenztheater eine Aufführung von „Das Schloss“ zu besuchen. Die Inszenierung von Karin Henkel präsentiert eine freie Adaption des Romans. „Von einem gewissen Punkt gibt es keine Rückkehr mehr. Dieser Punkt ist zu erreichen.“ Dieser Satz von Kafka, der am Anfang eingeblendet wird, ist Programm und wird zugleich ad absurdum geführt: Der Landvermesser K. versucht Einlass in das Schloss zu bekommen. Aber anstatt das Ziel zu erreichen, verstrickt er sich in ein unendliches Labyrinth aus kafkaesken Situationen und Personen. Verschiedene Reminiszenzen an „Die Verwandlung“ und „Der Prozess“ sind ebenfalls erkennbar, ein Happy End ist – wie immer bei Kafka - ausgeschlossen. Die Inszenierung, deren Bühnenbild von den Schüler*innen sehr gelobt wurde, regte zum Nachdenken an und warf Fragen auf, die im Anschluss gemeinsam besprochen wurden. Insgesamt ein Theaterabend, der sich gelohnt hat und weitere Lust auf Kafka und das Residenztheater machte.
Am 15.12.23 fand das Schulfinale des diesjährigen Vorlesewettbewerbs der 6. Klassen statt. Die Klassensieger*innen der 6. Klassen fanden sich mit je zwei Unterstützer*innen in der vorweihnachtlich dekorierten Bibliothek ein. Ida und Sarah (Klasse 6a), Anna-Maria und Georgios (Klasse 6b), Andreas (Klasse 6c) sowie Emma und Ruby (Klasse 6d) entführten uns mit ihren Stimmen und den ausgewählten Romanen ins Reich der Geschichten, der Fantasie, der unheimlichen oder lustigen Begegnungen und der außergewöhnlichen Ereignisse. In der zweiten Runde lasen sie als ihnen unbekannten Text aus Erich Kästners „Die Konferenz der Tiere“, einen immer noch aktuellen Klassiker der Kinderbuchliteratur. Die Jury, bestehend aus den Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern der 6. Klassen, der Fachschaftsleitung Deutsch für die Jahrgangsstufen 5-8 sowie der Siegerin des letztjährigen Vorlesewettbewerbs, Sophie Jacob aus der 7c, kürte nach eingehender Beratschlagung schließlich Rubi zur 1. und Ida zur 2. Schulsiegerin. Für alle Klassensieger*innen gab es Buchpreise. Herzlichen Glückwunsch allen Klassensieger*innen sowie der Schulsiegerin!
Am 12.06.2023 war Frau Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky, Inhaberin des Lehrstuhls für Soziologie / Gender Studies an der LMU, zu Gast im W-Seminar „Gender im Film“ (Q11). In ihrem Vortrag gab Frau Prof. Dr. Villa Braslavsky sehr interessante Einblicke in verschiedene Bereiche der Gender Studies. Gender Studies brechen mit naivem Alltagswissen und fragen danach, wie die Geschlechterdifferenz gemacht wird und wie sich Gender mit weiteren Differenzen wie Milieu, Alter und Sexualität verknüpft. Im Anschluss an den Vortrag von Frau Villa Braslavsky ergab sich im Seminar eine sehr interessante Diskussion, in der verschiedene genderrelevante Themen von den Schüler*innen angesprochen wurden. Wir danken Frau Villa Braslavsky ganz herzlich für ihren Besuch am Luisengymnasium!
Am 24. April 2023 besuchten wir, die Klasse 9D zusammen mit unserer Deutschlehrerin Frau Vollmer, das Theaterstück „Treffpunkt im Unendlichen“ in der Schauburg. Die Aufführung bietet dem Publikum ein tiefgründiges und zugleich unterhaltsames Theatererlebnis. In dem Theaterstück, das sich von Szenen aus dem gleichnamigen Roman von Klaus Mann aus dem Jahr 1932 anregen ließ und von neun Jugendlichen, die sich zuvor nicht kannten, zusammen mit einem Regieteam des Theaters geschrieben wurde, geht es um den Umgang von Jugendlichen mit dem Corona-Lockdown. Während der Roman die Probleme der Jugend im Vorkriegsdeutschland thematisiert, versucht das Theaterstück in der Inszenierung von Ulrike Günther auf die Probleme der heutigen Welt aufmerksam zu machen. Die Inszenierung in der Schauburg fängt die Spannung und den Geist des Stücks perfekt ein und lässt den Zuschauer tief in die Welt der Figuren eintauchen. Die Schauspielerinnen und Schauspieler waren allesamt hervorragend und brachten ihre Charaktere auf beeindruckende Weise zum Leben. Die Regiearbeit war ebenfalls exzellent und schuf eine Atmosphäre, die den Inhalt des Stücks verständlich machte und gleichzeitig das Publikum in ihren Bann zog. Insgesamt war die Inszenierung von "Treffpunkt im Unendlichen" in der Schauburg über große Strecken unterhaltsam. Es war ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie eine ältere Textvorlage in einer zeitgenössischen Bearbeitung zum Leben erweckt werden kann. Die Klasse 9D nimmt auf jeden Fall eine schöne gemeinsame Erinnerung von diesem Ausflug mit. (Sebastian Wegner, 9D)
Introvertierte junge Menschen, die das Angstfach Mathematik mögen, werden in der Kinder- und Jugendliteratur stiefmütterlich behandelt. Mit dem Erscheinen des für den Deutschen Kinder- und Jugendbuchpreis nominierten Romans "Schön wie die Acht" von Nikola Huppertz hat sich das geändert. Im Mittelpunkt steht der 12-jährige Malte, der Strukturen, Mathematik und ganz besonders die Zahl 8 mag. Wegen der Achsensymmetrie und der Ähnlichkeit mit dem Unendlichkeitszeichen. Aus diesem Roman las Frau Huppertz am Nikolaustag 2022 in der Klasse 6a vor 29 interessierten Schüler*innen. So wie es nur einer Autorin selbst gelingt, las sie ihre wichtigsten Stellen vor und besprach anschließend mit dem jungen Publikum die zentralen Themen des Romans: das Leben in Patchworkfamilien, nervige Halbschwestern und Eltern, die einem nicht die Wahrheit sagen. Das sich anschließende Publikumsgespräch zeigte kaum Unterschiede zu den Fragen der Erwachsenen bei einer Lesung: Was ist wahr an dem Buch? ("Die Wahrheit ist geschickt verwoben mit der Fiktion") Wie kommen Sie auf die Namen ("Wie werdende Eltern lese ich Namenslisten online und spüre intuitiv, welcher Name für die Figuren passt") und wie lange brauchten Sie für diesen Roman("Das reine Schreiben dauerte 1 Jahr")? Auch mit fundierter Kritik wurde nicht gespart (Warum verwenden Sie so viele Schimpfwörter? – Weil es dem Charakter der Figur entspricht.) Ein außergewöhnlicher Tag!
Die Klasse 6a und ihre Deutschlehrkraft Frau Vollmer
Der diesjährige bundesweite Vorlesetag am 18.11.22 stand unter dem Motto "Gemeinsam einzigartig". An diesem Tag lasen sehr viele Menschen vor oder hörten zu, unter anderem auch die 29 Schüler*innen der Klasse 6a mit ihrer Deutschlehrkraft Frau Vollmer. Sie gingen an einen interessanten Ort, und zwar zu Google Munich im Arnulfpark. Der Spiegel-Bestseller-Autor und Google-Mitarbeiter Axel Täubert las dort aus seinem Kinderbuch "Codewort Hannah" und ermöglichte seinen Zuhörer*innen einen Blick hinter die Kulissen eines Tech-Konzerns. Gleichzeitig machte er das hochaktuelle Thema der Künstlichen Intelligenz für Kinder greifbar. Rund um die Titelheldin Matilda geht es neben der Technik um Themen wie Menschlichkeit, Zusammenhalt und eine Freundschaft der ganz besonderen Art. Das Buch eignet sich für die Jahrgansstufen 5 und 6. Nicht unerwähnt sollte das großartige Catering bleiben, mit dem die Schüler*innen und Lehrer*innen empfangen worden sind.
Am 18.10.22 war die Autorin Désirée Opela zu Gast im Deutschkurs (Q11) von Frau Siebert. Die ehemalige Luisenschülerin las aus Ihrem zweiten Roman „Das Wetter in uns“ (erschienen bei Faber & Faber, 2022). Im Roman "Das Wetter in uns" wird die aktuelle Gesellschaft aus der Sicht der Protagonistin Nadja beleuchtet. Nadja arbeitet in einem Start-up-Unternehmen, lässt sich aber nicht im Mainstream verorten und wird so zur Antiheldin. Bei ihrer Lesung nahm die Autorin ihre Zuhörer mit in Nadjas Welt, die auch die unsere ist. Im Gespräch mit den Schüler*innen gab Désirée Opela zudem sehr interessante Einblicke in ihr Leben als Autorin, ihr Schreiben und den Literaturbetrieb. Die Lesung und das Gespräch machten Literatur für die Schüler*innen auf intensive Weise erfahrbar. Wir danken Frau Opela ganz herzlich für ihren Besuch am Luisengymnasium!
In der letzten Deutschstunde vor den Pfingstferien haben wir etwas Anderes gemacht: Wir haben nämlich Bergische Waffeln gebacken, um unseren neuen Schüler Andrej willkommen zu heißen und den Ferienbeginn zu feiern. Damit es für unsere ganz Klasse reicht, hat Frau Vollmer am Tag zuvor schon eine Ladung gebacken. Am darauffolgenden Tag bereitete sie mit uns zusammen den Teig zu und wir konnten die Masse in das Waffeleisen einfüllen. Das hat Spaß gemacht. Es hat aber leider auch eine Hausaufgabe gegeben. Momentan ist unser Thema in Deutsch die Vorgangsbeschreibung. Also mussten wir natürlich eine Vorgangsbeschreibung für das Backen von Bergischen Waffeln schreiben.
Die Zutaten für die Bergischen Waffeln 250 g Butter,150 g Zucker, 1 Pckch. Vanillin-Zucker, 1 Prise Salz, 4 Eier, 500 g Mehl,1 TL Backpulver, etwa 375 ml Buttermilch, 2- 3 EL Honig
Im Februar 2022 fanden am Luisengymnasium die Projekttage zum Thema BNE und Schuljubiläum statt. Anlass für die Schüler*innen der Klasse 9b, als Journalist*innen verschiedene Projekte genauer unter die Lupe zu nehmen.
Entstanden ist - auch mit Hilfe der Deutschlehrerin Frau Sucker - ein kleiner, anschaulicher Zeitungsanzeiger, der über interessante Projekte verschiedener Klassen berichtet und diese auch kommentiert. Hier ein paar Eindrücke!
Am 5.3.2020 besuchte der Deutsch-Kurs Q12 von Frau Siebert die Ausstellung „Erika Mann – Kabarettistin – Kriegsreporterin – Politische Rednerin“ in der Monacensia. In einer sehr interessanten Führung bekamen die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in das Leben der ältesten Tochter von Thomas Mann, die 1905 in München geboren wurde. Erika Mann war ihr ganzes Leben lang eine leidenschaftliche und mutige Kämpferin für Freiheit, Demokratie und Toleranz … und sie war Luisenschülerin! Die Ausstellung widmete sich den verschiedenen Stationen von Erika Manns Leben und dokumentierte ihre literarischen und künstlerischen Anfänge in München und Berlin, ihren Kampf gegen Faschismus und für Freiheit und Demokratie in Deutschland und später vom Exilland USA aus sowie ihre Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Es gab Interviews zu hören und viele Dokumente, Briefe, Texte, Plakate und Bilder zu sehen – ganz am Anfang der Ausstellung auch ein Bild des Luisengymnasiums sowie Erika Manns Abiturzeugnis von der „Städt. Höheren Mädchenschule an der Luisenstraße“ aus dem Jahr 1924. Eine spannende Ausstellung – nicht nur für Luisenschülerinnen und –schüler!