Der Umgang mit einer Sprache erfordert ein gesichertes Wissen um ihre Regeln und gleichzeitig Verständnis für die Kunst sich auszudrücken.
Im Deutschunterricht streben wir deshalb folgende Ziele an: Zum einen das Erlernen von Grundlagen unserer Muttersprache wie Grammatik und Rechtschreibung, zum anderen die frühzeitige Auseinandersetzung mit sachlichen und literarischen Texten. Im Laufe der Zeit erhalten unsere Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die deutsche Literatur, erwerben Wissen über verschiedene Textarten und über Möglichkeiten zu deren Analyse bzw. Interpretation.
Von Beginn der Gymnasialzeit an erarbeiten wir im Fach Deutsch Fähigkeiten, von denen unsere Schülerinnen und Schüler auch in den übrigen Fächern profitieren können (Referate, Recherche, Präsentationen).
Darüber hinaus arbeiten wir kreativ mit Sprache und Literatur. Unter anderem in besonderen Veranstaltungen wie Theateraufführungen und literarischen Abenden findet dieser spielerisch-künstlerische Aspekt seinen Ausdruck. Auch schon für unsere Jüngsten ist der Besuch eines Theater-Workshops möglich.
Ein Blick über den eigenen Tellerrand hinaus zeigt: Der Deutschunterricht ist eine wichtige Grundlage für andere Fächer. So ist eine gute Kenntnis der Muttersprache beispielsweise Voraussetzung für das Erlernen von Fremdsprachen.
Am Luisengymnasium wird Deutsch mit dem Lehrwerk „Deutschbuch“ (Cornelsen) unterrichtet.
Zum Lehrplan Deutsch: www.isb.bayern.de
Am 12.06.2023 war Frau Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky, Inhaberin des Lehrstuhls für Soziologie / Gender Studies an der LMU, zu Gast im W-Seminar „Gender im Film“ (Q11). In ihrem Vortrag gab Frau Prof. Dr. Villa Braslavsky sehr interessante Einblicke in verschiedene Bereiche der Gender Studies. Gender Studies brechen mit naivem Alltagswissen und fragen danach, wie die Geschlechterdifferenz gemacht wird und wie sich Gender mit weiteren Differenzen wie Milieu, Alter und Sexualität verknüpft. Im Anschluss an den Vortrag von Frau Villa Braslavsky ergab sich im Seminar eine sehr interessante Diskussion, in der verschiedene genderrelevante Themen von den Schüler*innen angesprochen wurden. Wir danken Frau Villa Braslavsky ganz herzlich für ihren Besuch am Luisengymnasium!
Wenn man sich am 10. Mai dem Münchner Königsplatz nähert, entdeckt man dort viele kleine Fähnchen, auf denen Namen bekannter Autor*innen stehen: Franz Kafka, Bertolt Brecht, Erich Maria Remarque, Oskar Maria Graf, Heinrich Mann, Anna Seghers… Neben einem großen Brandfleck im Gras steht ein Zeltdach, unter dem Münchner Bürger*innen, darunter bekannte Menschen aus Politik und Kultur, aus Büchern vorlesen. Es handelt sich dabei um die Bücher von Autor*innen, die von den Nationalsozialisten verboten wurden. Dieses Verbot begann am 10. Mai 1933 in vielen deutschen Städten, z.B. auch auf dem Königsplatz in München, durch Bücherverbrennungen. Um an die von den Nazis verfolgten Autor*innen zu erinnern und gegen das Vergessen zu lesen, gibt es schon seit vielen Jahren am 10. Mai auf dem Königsplatz die Aktion „München liest – aus verbrannten Büchern“. Das Luisengymnasium ist – wie die Veranstalter lobend erwähnten - seit 1996 regelmäßig dabei. So auch 2023 wieder, dieses Mal vertreten durch Schüler*innen der Q11 mit Frau Siebert und die Klasse 9a mit Frau Schweigler. Um 12.40 Uhr lasen Schüler*innen der Q11 aus Erich Maria Remarques Roman „Arc de Triomphe“. Eine Stunde später kamen die Schüler*innen aus der 9a, die Gedichte von Erich Kästner vorlasen, an die Reihe. Die Lesungen der Luisenschüler*innen fanden großen Zuspruch bei den Zuhörer*innen und richteten den Fokus auf engagierte Autor*innen, die nicht vergessen werden dürfen.
Am 24. April 2023 besuchten wir, die Klasse 9D zusammen mit unserer Deutschlehrerin Frau Vollmer, das Theaterstück „Treffpunkt im Unendlichen“ in der Schauburg. Die Aufführung bietet dem Publikum ein tiefgründiges und zugleich unterhaltsames Theatererlebnis. In dem Theaterstück, das sich von Szenen aus dem gleichnamigen Roman von Klaus Mann aus dem Jahr 1932 anregen ließ und von neun Jugendlichen, die sich zuvor nicht kannten, zusammen mit einem Regieteam des Theaters geschrieben wurde, geht es um den Umgang von Jugendlichen mit dem Corona-Lockdown. Während der Roman die Probleme der Jugend im Vorkriegsdeutschland thematisiert, versucht das Theaterstück in der Inszenierung von Ulrike Günther auf die Probleme der heutigen Welt aufmerksam zu machen. Die Inszenierung in der Schauburg fängt die Spannung und den Geist des Stücks perfekt ein und lässt den Zuschauer tief in die Welt der Figuren eintauchen. Die Schauspielerinnen und Schauspieler waren allesamt hervorragend und brachten ihre Charaktere auf beeindruckende Weise zum Leben. Die Regiearbeit war ebenfalls exzellent und schuf eine Atmosphäre, die den Inhalt des Stücks verständlich machte und gleichzeitig das Publikum in ihren Bann zog. Insgesamt war die Inszenierung von "Treffpunkt im Unendlichen" in der Schauburg über große Strecken unterhaltsam. Es war ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie eine ältere Textvorlage in einer zeitgenössischen Bearbeitung zum Leben erweckt werden kann. Die Klasse 9D nimmt auf jeden Fall eine schöne gemeinsame Erinnerung von diesem Ausflug mit. (Sebastian Wegner, 9D)
Am 8.12.2022 fand das Schulfinale des diesjährigen Vorlesewettbewerbs der 6. Klassen statt. Die 8 Sieger*innen der Klassen 6a, 6b, 6c und 6d traten gegeneinander an. Nachdem die Schüler*innen interessante und unterhaltsame Stellen aus selbst gewählten Romanen („Schön wie die Acht“, „Star Wars“, „Woodwalkers“, „Harry Potter“, „Amy und die geheime Bibliothek“, „Percy Jackson“, „Eulenspiegel“ und „Penelop“) sowie Stellen aus dem Roman „Wunder“ von R.J. Palacio vorgelesen hatten, tagte die Jury, die aus den Lehrkräften der 6. Klassen, der Fachschaftsleitung Deutsch und der Vorjahressiegerin bestand: Die drei ersten Plätze des Wettbewerbs 2022 gingen an Sophie Jakob (1. Platz), Antonia Dierkes (2. Platz) und Yaron Karafotias (3. Platz). Für alle Klassensieger*innen gab es Buchpreise. Auf die Schulgewinnerin wartet außerdem die Teilnahme am Kreisentscheid. Wir gratulieren allen Klassensieger*innen sowie der Schulsiegerin ganz herzlich und drücken der Schulsiegerin die Daumen für die nächste Runde!
Introvertierte junge Menschen, die das Angstfach Mathematik mögen, werden in der Kinder- und Jugendliteratur stiefmütterlich behandelt. Mit dem Erscheinen des für den Deutschen Kinder- und Jugendbuchpreis nominierten Romans "Schön wie die Acht" von Nikola Huppertz hat sich das geändert. Im Mittelpunkt steht der 12-jährige Malte, der Strukturen, Mathematik und ganz besonders die Zahl 8 mag. Wegen der Achsensymmetrie und der Ähnlichkeit mit dem Unendlichkeitszeichen. Aus diesem Roman las Frau Huppertz am Nikolaustag 2022 in der Klasse 6a vor 29 interessierten Schüler*innen. So wie es nur einer Autorin selbst gelingt, las sie ihre wichtigsten Stellen vor und besprach anschließend mit dem jungen Publikum die zentralen Themen des Romans: das Leben in Patchworkfamilien, nervige Halbschwestern und Eltern, die einem nicht die Wahrheit sagen. Das sich anschließende Publikumsgespräch zeigte kaum Unterschiede zu den Fragen der Erwachsenen bei einer Lesung: Was ist wahr an dem Buch? ("Die Wahrheit ist geschickt verwoben mit der Fiktion") Wie kommen Sie auf die Namen ("Wie werdende Eltern lese ich Namenslisten online und spüre intuitiv, welcher Name für die Figuren passt") und wie lange brauchten Sie für diesen Roman("Das reine Schreiben dauerte 1 Jahr")? Auch mit fundierter Kritik wurde nicht gespart (Warum verwenden Sie so viele Schimpfwörter? – Weil es dem Charakter der Figur entspricht.) Ein außergewöhnlicher Tag!
Die Klasse 6a und ihre Deutschlehrkraft Frau Vollmer
Der diesjährige bundesweite Vorlesetag am 18.11.22 stand unter dem Motto "Gemeinsam einzigartig". An diesem Tag lasen sehr viele Menschen vor oder hörten zu, unter anderem auch die 29 Schüler*innen der Klasse 6a mit ihrer Deutschlehrkraft Frau Vollmer. Sie gingen an einen interessanten Ort, und zwar zu Google Munich im Arnulfpark. Der Spiegel-Bestseller-Autor und Google-Mitarbeiter Axel Täubert las dort aus seinem Kinderbuch "Codewort Hannah" und ermöglichte seinen Zuhörer*innen einen Blick hinter die Kulissen eines Tech-Konzerns. Gleichzeitig machte er das hochaktuelle Thema der Künstlichen Intelligenz für Kinder greifbar. Rund um die Titelheldin Matilda geht es neben der Technik um Themen wie Menschlichkeit, Zusammenhalt und eine Freundschaft der ganz besonderen Art. Das Buch eignet sich für die Jahrgansstufen 5 und 6. Nicht unerwähnt sollte das großartige Catering bleiben, mit dem die Schüler*innen und Lehrer*innen empfangen worden sind.
Am 18.10.22 war die Autorin Désirée Opela zu Gast im Deutschkurs (Q11) von Frau Siebert. Die ehemalige Luisenschülerin las aus Ihrem zweiten Roman „Das Wetter in uns“ (erschienen bei Faber & Faber, 2022). Im Roman "Das Wetter in uns" wird die aktuelle Gesellschaft aus der Sicht der Protagonistin Nadja beleuchtet. Nadja arbeitet in einem Start-up-Unternehmen, lässt sich aber nicht im Mainstream verorten und wird so zur Antiheldin. Bei ihrer Lesung nahm die Autorin ihre Zuhörer mit in Nadjas Welt, die auch die unsere ist. Im Gespräch mit den Schüler*innen gab Désirée Opela zudem sehr interessante Einblicke in ihr Leben als Autorin, ihr Schreiben und den Literaturbetrieb. Die Lesung und das Gespräch machten Literatur für die Schüler*innen auf intensive Weise erfahrbar. Wir danken Frau Opela ganz herzlich für ihren Besuch am Luisengymnasium!
In der letzten Deutschstunde vor den Pfingstferien haben wir etwas Anderes gemacht: Wir haben nämlich Bergische Waffeln gebacken, um unseren neuen Schüler Andrej willkommen zu heißen und den Ferienbeginn zu feiern. Damit es für unsere ganz Klasse reicht, hat Frau Vollmer am Tag zuvor schon eine Ladung gebacken. Am darauffolgenden Tag bereitete sie mit uns zusammen den Teig zu und wir konnten die Masse in das Waffeleisen einfüllen. Das hat Spaß gemacht. Es hat aber leider auch eine Hausaufgabe gegeben. Momentan ist unser Thema in Deutsch die Vorgangsbeschreibung. Also mussten wir natürlich eine Vorgangsbeschreibung für das Backen von Bergischen Waffeln schreiben.
Die Zutaten für die Bergischen Waffeln 250 g Butter,150 g Zucker, 1 Pckch. Vanillin-Zucker, 1 Prise Salz, 4 Eier, 500 g Mehl,1 TL Backpulver, etwa 375 ml Buttermilch, 2- 3 EL Honig
Im Februar 2022 fanden am Luisengymnasium die Projekttage zum Thema BNE und Schuljubiläum statt. Anlass für die Schüler*innen der Klasse 9b, als Journalist*innen verschiedene Projekte genauer unter die Lupe zu nehmen.
Entstanden ist - auch mit Hilfe der Deutschlehrerin Frau Sucker - ein kleiner, anschaulicher Zeitungsanzeiger, der über interessante Projekte verschiedener Klassen berichtet und diese auch kommentiert. Hier ein paar Eindrücke!
Am 5.3.2020 besuchte der Deutsch-Kurs Q12 von Frau Siebert die Ausstellung „Erika Mann – Kabarettistin – Kriegsreporterin – Politische Rednerin“ in der Monacensia. In einer sehr interessanten Führung bekamen die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in das Leben der ältesten Tochter von Thomas Mann, die 1905 in München geboren wurde. Erika Mann war ihr ganzes Leben lang eine leidenschaftliche und mutige Kämpferin für Freiheit, Demokratie und Toleranz … und sie war Luisenschülerin! Die Ausstellung widmete sich den verschiedenen Stationen von Erika Manns Leben und dokumentierte ihre literarischen und künstlerischen Anfänge in München und Berlin, ihren Kampf gegen Faschismus und für Freiheit und Demokratie in Deutschland und später vom Exilland USA aus sowie ihre Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Es gab Interviews zu hören und viele Dokumente, Briefe, Texte, Plakate und Bilder zu sehen – ganz am Anfang der Ausstellung auch ein Bild des Luisengymnasiums sowie Erika Manns Abiturzeugnis von der „Städt. Höheren Mädchenschule an der Luisenstraße“ aus dem Jahr 1924. Eine spannende Ausstellung – nicht nur für Luisenschülerinnen und –schüler!