Städtisches Luisengymnasium München

Evangelische Religionslehre

ins Gespräch kommen

Herzlich willkommen !

Warum und wozu eigentlich  

sollte man den evang. Religionsunterricht besuchen ? -> hier erfahren.

 


Und um diese Themen geht es:

Im Evangelischen Religionsunterricht am Luisengymnasium wollen wir mit Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kommen – über den christlichen Glauben und seine Geschichte, über ethische Fragen, über andere Religionen und aktuelle Themen. Dabei ist kritisches Nachdenken und -fragen erlaubt und erwünscht.

Es geht auch darum, den Anliegen unserer Kinder und Jugendlichen auf die Spur zu kommen. Wir suchen gemeinsam nach Antworten und unterstützen Schülerinnen und Schüler dabei, sich selbst zu finden und sich in der pluralen Welt zu orientieren.

Der Religionsunterricht stellt einen wichtigen Beitrag zur gymnasialen Bildung dar. Kinder und Jugendliche pflegen hier den Umgang mit zentralen biblischen und christlichen Texten, die das Abendland nachhaltig geprägt haben.

Zudem eröffnen Diskurse über vielfältige Themen die Chance, eigene religiöse Standpunkte zu findenund für diese einzutreten.

Dabei können Schülerinnen und Schüler erfahren, wie befreiend die Botschaft des Evangeliums ist.

Orientierung bietet auch die Begegnung mit zentralen Gestalten der Kirchengeschichte und der Bibel.

Um die Qualität des Evangelischen Religionsunterrichts weiterhin zu verbessern, legen wir Wert auf den Erwerb von Grundwissen und –fertigkeiten.

Die Evangelische Religionslehre ist aber nicht zuletzt auch ein spirituelles Fach. Dies kommt z.B. in christlichen Gebeten, Liedern und Kurzmeditationen zum Ausdruck.

 

Was Ihre Kinder im Fach evang. Religionslehre erwartet, finden Sie auch

hier im Fachprofil des bayer. Lehrplans.

 

SCHULGOTTESDIENST JULI 2024: GEPÄCK ABLADEN

Ich pack's !

Ein inspirierender Schulgottesdienst zum Abschluss des Schuljahres 2024

Am Ende des Schuljahres fand unser traditioneller Schulgottesdienst statt, der von Schülerinnen und Schülern gut besucht wurde. Das zentrale Thema des Gottesdienstes war das „Gepäck“, das jeder von uns im Laufe des Jahres mit sich getragen hat – sowohl das sichtbare als auch das unsichtbare Gepäck, bestehend aus Sorgen und Belastungen.

Gedanken des Gottesdienstes fanden sich wieder in dem Bibelvers Matthäus 11,28, wo Jesus sagt: „Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken!“ Dieser Vers in der alten Luthersprache wurde in die heutige Zeit übertragen und könnte wie folgt lauten: „Jesus sagt: Triff mich im Gebet, wenn es dir schlecht geht. Ich will dich spüren lassen, dass ich bei dir bin.“ Hierbei wurde betont, dass im christlichen Glauben Jesu Worte auch immer Aussagen über Gott sind. Gott möchte uns sagen: „Du bist nicht allein. Wir sind nicht allein. Ich bin ganz nah bei dir. Ich bin nur ein Gebet weit entfernt.“

Ein besonderer Gedanke des evangelischen Theologen Jürgen Moltmann wurde ebenfalls hervorgehoben. Moltmann beschreibt die Vorstellung, dass Gott in sich selbst Raum für das ganze Universum und unsere Existenz geschaffen hat. Dadurch sind wir gewissermaßen mitten in Gott, auch wenn wir ihn nicht direkt sehen oder spüren können – ähnlich wie ein Fisch, der das Wasser nicht sehen kann, obwohl er darin lebt.

Um diese Nähe Gottes zu testen und zu erleben, wurde am Ende des Gottesdienstes gemeinsam um den Segen gebeten. Die Gemeinde erhob sich und empfing den Segen:

„Der Herr segne dich und behüte dich,
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig,
der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden.“

Anschließend sangen alle gemeinsam das Abschlusslied „Möge die Straße uns zusammenführen“. Ein kleiner Ausblick am Ende für die Schülerinnen und Schüler war das Liedblatt mit einem Gutschein, den sie zu Beginn des neuen Schuljahres bei ihrer Religionslehrerin oder ihrem Religionslehrer einlösen können. Was sie dafür bekommen werden – ob es ein Ferrari, ein Flug in die Karibik, eine Villa in Miami oder etwas ganz anderes ist – bleibt eine Überraschung.

Wir wünschen allen gesegnete Ferien mit leichtem Gepäck!

Weihnachtsgottesdienst

Engel als Boten der Hoffnung

Im Weihnachtsgottesdienst am Freitag hatten wir den Blick auf den Heiligen Abend, den wir morgen feiern. Wir dachten unter anderem darüber nach, wie Gott Menschen immer wieder beschützt - wir fassen das dann so in Worte, dass wir einen Schutzengel hatten.

Die Weihnachtsgeschichte erinnert daran, dass Gott sich selbst in eine Welt begab, die keineswegs heile war. Zur Zeit von Jesu Geburt hatte der römische Imperialismus nahezu die gesamte damals bekannte Welt erobert. Und auch die heilige Familie, Maria, Josef und ihr noch ungeborenes Kind Jesus, wurden davon nicht verschont. Sie mussten sich auf den Weg machen in die Stadt Bethlehem, um sich dort in die Steuerlisten eintragen zu lassen, wie der römische Kaiser Augustus es angeordnet hatte.

Auf dem Weg brachte Maria ihren Sohn Jesus zur Welt und weil keine Herberge Platz hatte, fand die Geburt in einem Stall statt, unter einfachsten Bedingungen.
Doch Gott war sich nicht zu schade, sich gerade in dieser Einfachheit in unsere menschliche Welt hinein zu begeben, in eine Welt, die bei weitem nicht gut war, sondern die von Krieg und Machtgelüsten geprägt war.

Und auch heute ist die Welt nicht so völlig anders geworden. Wir haben einen grossen Krieg in Europa und einen Krieg im Nahen Osten, zwei Kriege, die auch uns hier betreffen.

Dennoch sprechen die Engel Gottes in diese Welt hinein und sagen: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens!

Wer aber sind diese Menschen, die Gott wohlgefallen?

Prinzipiell liebt Gott alle Menschen, so wird man die christliche Botschaft verstehen können. Aber diejenigen, die im Sinne der Botschaft Jesu handeln, im Sinne der Nächstenliebe nämlich, tun aktiv das, was Gott wohlgefällt.

Insofern können wir alle zu Engeln werden, selbst, wenn wir uns dessen manchmal nicht bewusst sind:

Wir sind ein Engel für andere Menschen, wenn wir mit Ihnen im Sinne der Nächstenliebe umgehen. Wenn wir uns Zeit nehmen für andere Menschen, ihnen zuhören, vielleicht sie sogar auch einmal in den Arm nehmen. Wenn wir es schaffen, Streit zu schlichten, anstatt ihn hochzukochen. Wenn wir es schaffen, Böses nicht mit Bösem zu vergelten, sondern mit Gutem.

Dann sind wir eine Art Engel, denn dann sind wir Wesen, die die Botschaft Gottes in unsere Welt tragen, die da lautet: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens !

Es begab sich aber zu der Zeit...

Eine theologische Weihnachtsgeschichte

Es begab sich aber zu der Zeit, da viele Menschen glaubten, die Weihnachtsgeschichte sei nur eine Geschichte für Kinder.

Und in der Tat, die Weihnachtsgeschichte ist eine Beispielgeschichte, wie die Geburt Jesu stattgefunden haben könnte. Sie ist eingekleidet in erzählerische Stilmittel, die deutlich machen sollen, welch ungeheuerliche Sache hier gerade passiert.

Deswegen treten im Evangelium drei Weise aus dem Morgenland auf, ein Stern leuchtet über der Krippe, in der Jesus geboren wird, und die Engel der himmlischen Heerscharen tun nicht etwa den Chefs der damaligen Welt, den Caesaren, sondern den unbedeutenden Schäfern auf dem Feld die freudige Botschaft kund: Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr !

Erzählerisch wird hier also allerlei inszeniert, um die Bedeutung des Geschehens deutlich zu machen: der Gott, der alles erschaffen hat, den Urknall, die Evolution, das gesamte Universum, das Bewusstsein, dieser Gott, den der Verfasser des Johannes-Evangeliums dann mit dem Logos, dem Wort, der Weltvernunft, dem Ursprung von allem, gleichsetzen wird, dieser nicht wahrnehmbare und transzendente Gott entkleidet sich seiner Transzendenz und kommt nicht etwa mit Macht und Gewalt und militärisch und laut und furchteinflößend, wie manche es sich damals in dem von den Römern besetzten Landstreifen bei Bethlehem gewünscht hätten, sondern er kommt ganz klein und unauffällig und nur für diejenigen wahrnehmbar, die darauf achten. Aber gerade diesen unscheinbaren Menschen zeigt er sich zuerst uns ganz besonders, darauf weisen die drei Weisen aus dem Morgenland hin, die himmlischen Heerscharen, der Stern.

Und das Göttliche, das alle Macht des gesamten Universums in sich hat, ist sich bis zum Ende seines Lebens auf der Erde nicht zu schade, von dieser Macht kaum Gebrauch zu machen. Jesus, biblischer Tradition nach in einem kleinen Stall in Bethlehem geboren, wird einen ungeahnt wirkmächtigen Lebensweg gehen, und dann von den Römern auf grausame Weise aus dem Leben geholt werden.

Doch gerade in dieser selbst auferlegten Machtlosigkeit, in diesem bewussten Verzicht auf die Allmacht, zeigt sich dieser Gott, auf den Jesus hinweist, dieser Gott, von dem Jesus erzählt, dieser Gott, der sich in Jesus zeigt. Wahrer Mensch und wahrer Gott, so wird Jesus in christlicher Tradition und Theologie beschrieben und gesehen.

Die Weihnachtsgeschichte mit ihren großen und denkwürdigen Zeichen weist auf diesen Gott hin, der hier Mensch wird. Und sie weist darauf hin, dass hier Gewaltiges entsteht. Die größte Weltreligion, die aus den Worten und Taten Jesu entwachsen ist.

Die Kirche entstand in und aus seiner Nachfolge. Und mit der Botschaft Jesu, dass das Reich Gottes bereits im Hier und Jetzt beginnt, wenn wir in dem Glauben Jesu und nach den ethischen Weisungen Jesu leben: Gottesliebe, Nächstenliebe, Feindesliebe, Selbstannahme. Und mit der tiefen Hoffnung, dass das, was uns ausmacht, unser Wesenskern, unsere Seele, nicht mit dem Körper im Tod bleibt, sondern in einer anderen Seinsweise nach unserem körperlichen Tod bei Gott weiterlebt. Auferstehung.

Die plakative und anschauliche Ausgestaltung der Weihnachtsgeschichte ist einerseits etwas für Kinder, das Narrativ und die tieferen ihm innewohnenden theologischen, ethischen und gesellschaftlichen Elemente sind aber etwas für die Erwachsenen. Und last, but not least, auch noch ein Gedanke, wahrscheinlich zuvörderst für die Erwachsenen: Wie nennt man es noch einmal, wenn jemand, der unendliche Macht hat, sich künstlich klein macht, anstatt auf die Pauke zu hauen? Richtig, Understatement.

Weihnachtsgottesdienst

Online-Weihnachtsgottesdienst 2020

Wegen der Pandemie konnten wir - so wie kurz vor den Sommerferien, nun auch kurz vor Weihnachten - leider keinen Weihnachtsgottesdienst in der Kirche feiern. Als Alternative hatten wir uns eine Installation in der Aula überlegt: Schüler*innen durften ihre Gedanken und Wünsche für dieses Weihnachtsfest in Wort und Bild auf einem Stück Papier festhalten, welches wir dann in der Aula aufhängen wollten. Aber auch hier kam uns die Pandemie mal wieder in die Quere und der Shutdown zuvor. Nun werden wir also richtig digital und feiern unseren Weihnachtsgottesdienst hier auf der Homepage, und die ganze Welt darf mitfeiern und sich an den Wünschen und Hoffnungen, die hier kommuniziert werden, erfreuen. Unter folgendem Link könnt ihr bzw. Sie sich zwei Gedichte, Bilder, Gedanken und Wünsche für dieses Weihnachtsfest, das anders ist, als die anderen, ansehen.

Wir wünschen dir und Ihnen (und euch beiden) frohe und gesegnete Weihnachten in dieser ungewöhnlichen Zeit und einen guten Rutsch in ein besseres, schönes, erfolgreiches und möglichst gesundes neues Jahr 2020! Passt auf euch und eure Mitmenschen auf!

Herzlich,

Eure Fachschaften evangelische und katholische Religion 

Unter dem folgenden Link findet ihr ein großes PDF mit 96 Blättern und vielen Gedanken zum diesjährigen Weihnachtsfest. Unbedingt ansehen! (etwas warten beim Download, es sind etwa 30 MB)

 

Und hier noch zwei Gedichte zum diesjährigen Weihnachten:


Weihnachten 

Draußen in den dunklen Straßen,

kriecht die Kälte durch die Stadt

da, wo grad noch Menschen saßen

jetzt nur Leere, starr und matt.

 

Drinnen Wärme, Feuer, Kerzen

Bringen Glück in die vier Wände,

Musik erfreut die müden Herzen

Alle reichen sich die Hände.

 

Doch klar, es sind nur 10 Personen

Mehr nicht, das wäre doch verboten

Wir wollen ja die Ärzte schonen

wie immer gibt’s ein paar Idioten

 

Nur einer ist allein zu Haus

Dies Jahr bleibt er in Quarantäne

und schaut frustriert zum Fenster raus,

dass niemand ihm das übelnähme.

 

Er schmeißt den Mantel in die Ecke

und legt sich schlafen auf sein Kissen

dass Rudolph nächstes Jahr ihn wecke

Wer’s ist, ihr werdet es längst wissen.

 

Benjamin


Allein auf der Straße

 

Leere Straßen weit und breit,

Corona sind wir alle leid.

Die Häuserfronten lachen mich an,

auch wenn ich nicht Schlittschuhlaufen kann.

 

Letztes Jahr zur Weihnachtszeit

gab es hier Gelächter weit und breit.

Mit Bratwurstsemmel in der Hand

stand man neben einem weihnachtlich geschmückten Stand.

 

In diesen Zeiten davon keine Spur

graue Tristesse rund um die Uhr.

Pinguine gegen einen Sturz auf dem Eis;

die Freude zahlt einen hohen Preis.

 

Abstandsregeln und Maskenplicht

verdecken jedes schöne Gesicht.

Der Karlsplatz ist fast menschenleer,

selbst die Tauben sieht man nicht mehr.

 

Doch unverändert wird offenbar,

Armut und Not sind immer da.

Der Kaffeebecher ist bis zu Boden leer;

die Zeit für diese Menschen besonders schwer.

 

 

Emil Bodensteiner, 10a

Die Maske und ich

TRAGEN SIE MASKE ? STUFEN DER MORALISCHEN ENTWICKLUNG

Lawrence Kohlberg, us-amerikanischer Psychologe, hatte die Stufentheorie der moralischen Entwicklung formuliert.

Ihr zufolge begründen Menschen ihr Verhalten unterschiedlich, je nachdem, auf welcher moralischen Entwicklungsstufe sie sich befinden.

Es gibt im Wesentlichen sechs von diesen Entwicklungsstufen.

Schauen wir uns interessehalber mal an, wie Menschen auf verschiedenen Stufen die folgende Frage beantworten würden:

„Soll man eine Maske tragen, um andere Menschen nicht mit dem Coronavirus zu infizieren ?“

Präkonventionelles Stadium:

Stufe 1: Orientierung an Strafe und Gehorsam:

„Ich trage eine Schutzmaske, um keine Strafe zu bekommen !“

Stufe 2: Do ut des Prinzip – wie du mir, so ich dir.

„Ich trage eine Schutzmaske, aber nur, wenn alle eine tragen !“

Konventionelles Stadium:

Stufe 3: Orientierung an personengebundener Zustimmung: man will good girl / good boy sein in den Augen Anderer.

„Ich trage eine Schutzmaske, damit andere etwas von mir halten und nicht denken, ich sei komisch !“

Stufe 4: Orientierung an Recht und Ordnung und Autorität.

„Ich trage die Schutzmaske, weil der Staat und seine Gesetze es so verlangen.“

Postkonventionelles Stadium:

Stufe 5: Orientierung am Sozialvertrag, teils mit utilitaristischen Zügen. Individuelle und gesellschaftliche Standards und Rechte werden kritisch geprüft und akzeptiert.

„Ich trage die Schutzmaske, obwohl es meine individuellen Rechte zwar einschränkt, aber weil es der Gemeinschaft nützt und das Recht auf Leben im Generellen respektiert, wenn ich so handle.“

Stufe 6: Allgemeingültige Prinzipien der Gleichheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde.

„Ich trage die Maske, weil jeder Mensch dasselbe Recht auf körperliche Unversehrtheit haben soll.“

.

Quellen: Wikipediaarbowis.chStangl

Pfingsten und der Turmbau zu Babel. Was beides miteinander zu tun hat.

Im Alten Testament findet sich eine Geschichte, welche die Hybris des Menschen darstellt. In Babylon, also dort, wo im 6. Jahrhundert vor Christus die israelitische Oberschicht, nachdem sie von Nebukadnezar dorthin verschleppt worden war, ihr Dasein fristen muss, soll sie spielen, diese Geschichte.

Die Babylonier, die an den Kriegsgott Marduk glauben, der seine Mutter in einem Kampf tötete, die sogenannte Tiamat, und aus ihr die Erde und die Menschen formte, aus Blut und Fleisch, sind Eroberer.

Die jüdischen Priester entwerfen einen Gegentext zu diesem Kriegsgott, die Schöpfungsgeschichte ganz zu Beginn der Bibel in der Genesis. Ihrer Sicht nach ist Gott ein guter Gott, der das Chaos beseitigt und Ordnung schafft. Seine Welt ist kein Krieg und Kampf, sondern sie ist sehr gut. Er ist derjenige Gott, der Krieg und Kampf beseitigt und Frieden schafft.

Ebenfalls im Alten Testament findet sich die Hybris des Menschen, die Hybris der Babylonier, die einen Turm bauen wollen so hoch, dass er bis zum Himmel reiche. Nach antiker Vorstellung befindet sich oben im Himmel Gott. Gott lässt dies nicht mit sich machen und verwirrt die Sprachen all derjenigen Menschen, die am Bau beteiligt sind. Daraufhin zerstreuen sich die Menschen in alle Himmelsrichtungen und die menschliche Sehnsucht danach, selbst Gott spielen zu können, bricht zusammen.

Ganz anders die Pfingsterzählung im neuen Testament in der Apostelgeschichte, Kapitel 2.

Dort ergreift der Heilige Geist, also die Gegenwart Gottes, die Jünger, also die Anhänger Jesu, sodass sie in fremden Sprachen sprechen können.

Einige Leute verstehen dies wortwörtlich, weiter kommt man aber, wenn man eine symbolische Sichtweise zugrunde legt.

Während sich beim Turmbau von Babel die Menschen selbst zu Gott machen wollten, akzeptieren sie in der Pfingstgeschichte, dass Gott derjenige ist, der alles geschaffen hat, derjenige, der jeden Menschen zu einem Ebenbild Gottes gemacht hat. Sie akzeptieren Gott als einen guten Gott. Infolgedessen gehen die Jünger, beseelt und entflammt von dieser Erkenntnis, mit ihren Mitmenschen unvoreingenommen und gut um. Das hat zur Folge, dass man sich versteht. Sprach man vorher noch verschiedene Sprachen in der Hinsicht, dass jeder versuchte, seinen eigenen Willen durchzudrücken, respektiert man sich nun gegenseitig, sieht also jeden Menschen so an, als würde man in ihm einen Gedanken Gottes erkennen. Es ist also so, als würde man sich in der gleichen Sprache unterhalten, es ist so, dass man sich versteht.